Beitrag am 24.09.2018 ins Netz gestellt. Am 26.09.2018 ergänzt.

 

 

Gletscherschmelze und Snowparkpflege

Corvatsch GR, Schweiz 2018

Eine ungeplante Bilderdokumentation von

 

 

Katharina von Salis

 

 

 

Ich mache mir so allerlei Gedanken zur Zukunft des Tourismus in den Alpen. Die Werbung zeigt ja oft — wenn nicht gar meist — Bilder von wolkenlosen Landschaften. Solange noch Gletscher da sind, gibt das schöne Bilder. Sind die Gletscher aber dann mal alle weg, sind die Berge in den Augen von gletschergewöhnten BetrachterInnen nur noch langweilige, graue Steinhaufen… Also könnte man vermehrt Bilder mit Wolken zeigen, so hätte man das Weiss auch dabei, und das Ganze wäre interessanter als mit ewigblauem Himmel. Einfach vermehrt weiter rauf schauen auf das, was am Himmel passiert...

 

 

 Gletscherschmelze,  Pistenpflege, Umwelt, Klimaerwärung. Schweiz. Katharina von Salis

 

Bild 1

Die Bauern haben hier auf 1800 MüM in Surlej bei Silvaplana Mitte September sogar wieder gemäht und Siloballen produziert. Normalerweise werden zu dieser Jahreszeit hier einfach die von der Alp kommenden Kühe im Tal geweidet und die Bauern sparen sich das Mähen. Aber es war und ist immer noch warm und regnet immer mal wieder etwas.

  

 

Bei der Bergstation der Corvatschbahn ist der Gletscherschwund des Corvatschgletschers sehr ausgeprägt. Entsprechend wurden das Sommerskifahren und die Sommerskirennen längst eingestellt. Auf https://www.corvatsch.ch/aktuell/  findet sich die Information dazu: "Neunundzwanzig Jahre lang konnte man am Corvatsch im Sommer Skifahren. Zu den besten Zeiten transportierten drei Gletscherlifte pro Sommer bis zu 340‘000 Skigäste. Ab 1988 zog sich der Gletscher immer mehr zurück, bis im Sommer 1992 der Skibetrieb ganz eingestellt werden musste. Seither gehört der Berg in den warmen Monaten den Wanderern.“ Das stimmt nicht mehr ganz, denn heutzutage starten die Paraglider auch sommers vom Corvatsch und landen meist neben dem Schloss Crap, dem Sass in Surlej.

 

 

 

 

Bild 2

Der Corvatsch (3300m) ist ein Skigebiet in Silvaplana, von dem man zur Piz Bernina sieht.

 

 

 

Bild 3

Restgletscher am Gipfel des Corvatsch (3300m) am 14.09.2011

 

 

 

 

Bild 4

Restgletscher am Gipfel des Corvatsch (3300m) am 30.08.2017

 

 

 

Bild 5

Restgletscher am Gipfel des Corvatsch (3300m) am 25.08.2018

 

 

Offenbar 2011 ist mir erstmals aufgefallen, dass ein aus dem Tal sichtbares, üblicherweise weisses Gletscher-Dreieck am Piz Corvatsch gegen Ende Sommer eine auffallend grau-weisse Zeichnung erhielt. Diese änderte sich zudem schnell — man konnte also den Gletscherschwund des Corvatschgletschers auch vom Tal aus beobachten. Genauer gesagt aus einem Fenster meines Hauses. Und so begann ich unregelmässig hinauf zu schauen und zu fotografieren.

 

 

 

Bild 6

Corvatsch Restgletscher 9.9.2011

 

 

 

 

Bild 7

Corvatsch Restgletscher 15.09.2011

 

Seitenansichten des Restgletschers am Piz Corvatsch am 09.09. und am15.09.2011. Ich wurde eigentlich erst durch die graue  „Faltenzeichnung“ auf das „Gletscherdreieck“ aufmerksam und begann es konzeptlos zu beobachten und dokumentieren. Schon in weniger als einer Woche änderte sich das Erscheinungsbild Mitte September noch recht deutlich.

 

 

 

Bild 8

Corvatsch Restgletscher, 21.8.2012

 

 

 

Bild 9

Corvatsch Schneedreieck, 21.8.2013

 

 

 

Bild 10

Corvatsch Restgletscher, 09.2014

 

 

 

Bild 11

Corvatsch Restgletscher, 30.08.2017

 

 

 

Bild 12

Corvatsch Restgletscher 28.8.2018

Der  erste Neuschnee kam am 26.08.2018, war aber schnell wieder weg. Weiterer Neuschnee kam - auf dem Corvatsch reichlich mit 40 cm - am 03.09.2018.

 

 

 

Bild 13

Corvatsch Restgletscher 09.09.2018

Der Neuschnee auf dem Corvatschgletscherdreieck ist nicht wieder weg. Und das, obwohl die Temperatur da oben auf 3300 m nicht unter 0 Grad gefallen ist.  An sich schon erstaunlich ist, dass es auch in dieser Höhe nochMitte September so warm ist .

 

 

 

Bild 14

Corvatsch Restgletscher 17.09.2018.

Trotz Temperaturen stetig über 0 Grad, ist der Neuschnee bis am 18.09 noch nicht wieder weggeschmolzen.

 

 

 

Bild 15

Corvatsch Restgletscher 25.09.2018.

Ich war ein paar Tage im Unterland — gestern hat sich die Lage dann so präsentiert: der Sturm kam nicht bis auf die Alpensüdseite, es gab also keinen neuen Neuschnee. Dafür offenbar doch etwas Verschwinden des „alten Neuschnees“. Inzwischen ist es nachts da oben auch unter 0 Grad, und tagsüber kaum mehr über 0 Grad. Im Tal unten friert’s nachts und tagsüber soll es wieder 15 Grad geben.

 

 

 

Bild 16

Corvatsch Restgletscher 30.09.2018.

Und nun warte ich fasziniert, aber betrübt darauf, dass der Restgletscher ganz verschwindet. Und wälze Gedanken — siehe oben.

 

 

Bild 17

Unterhalb der Bergstation Corvatsch wird der Schnee/das Eis im Sommer mit Flies abgedeckt, das kurz vor dem ersten grösseren Schneefall entfernt wird. 

 

 

 

 Gletscherschmelze,  Pistenpflege, Umwelt, Klimaerwärung. Schweiz. Katharina von Salis

 

Bild 18

Schneeübersommerung oder neudeutsch Snowfarming für den winterlichen Snowpark unterhalb der Mittelstation Murtel der Corvatschbahn Ende August 2018

 

 

 

Bild 19

Corvatsch, 02.10.2018

Der Schnee kam gestern, nicht viel, jetzt ist’s kalt aber herrlich sonnig und es wird geschneit was das Zeug hält.

Die Skisaison hat begonnen.

 

  

 

 

KvS; vonsalis@sunrise.ch

 

Bildnachweis: alle Fotos von Katharina von Salis

 

 

 

 

 

 

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weiterführende Links: 

 

http://www.anisa.at/Gletscherzustandsbericht_Dachsteingebirge_2018_2.html

 

http://www.anisa.at/Grossglockner_Pasterze_2015_ANISA.htm

 

 

 

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