Die Felsbildparks um Capo di Ponte, Val Camonica

Ein Beitrag der ANISA

von Franz Mandl ©

 

Nach beinahe 30 Jahren besichtigten wir wieder Felsbilder im Val Camonica/Italien. Inzwischen wurde der Felsbildpark "Naquane" erweitert und auf der gegenüberliegenden Talseite der Park "Seradina" errichtet. Viele der Felsbilder schlummerten unter einer schützenden Humusdecke. Da diese Schutzdecke nun fehlt, zeigen sich an den Felsbildern erste Spuren der Zerstörung durch den Witterungseinfluss. Aber auch durch die immer wieder durchgeführten Abriebe durch Felsbildforscher, Begehungen und Abtastungen tausender Hände von Touristen sind die Felsbilder zu einem erheblichen Teil beschädigt worden. Die Betreiber versuchen die Felsbilder zu konservieren.

Zudem wurden weitere zwei Felsbildparks mit Mitteln der UNESCO im Norden von Capo di Ponte errichtet. Und zwar in "Sellero" und in "Sónico". Sind auf einer Station des Sónico-Parks noch Reste von Felsbildern zu erkennen, so ist dies in Sellero kaum mehr möglich. Der Betrachter, der wegen der versprochenen Felsbilder die Steilen Pfade hinaufwandert, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. In beiden Fällen handelt es sich um landschaftlich schöne Wanderungen, doch ihrem eigentlichen Zweck werden beide Anlagen nicht gerecht. Schade um das Geld der UNESCO, mit dem wichtigere Förderungen von bedrohten Kulturgütern durchgeführt werden könnten. 

Die Vermarktung der Felsbilder in Capo di Ponte hat einen hohen Preis. Eine Verkleinerung der Felsbildparks und eine Überdachung der Felsbilder könnte eine sinnvolle Investition sein!

Eine Besichtigung der Felsbildparks "Naquane" und "Seradina" lohnt sich. Felsbildfreunde werden begeistert sein.

Die Fotos wurden mit einer billigen Kamera geknipst, da die bessere Kamera zuvor bei einem Sturz  beschädigt worden war.. 

 

Naquane, Felsen Nr. 1. Abgewaschene Felsbilder. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Naquane, Felsen Nr. 1. Abgewaschene Felsfläche. Im Hintergrund sieht man die originale Farbe des Felsens. Ob diese Methode die Felsbilder wirklich schützt, sollte doch einmal hinterfragt werden. Denn mit jeder Berührung verliert die Felsoberfläche an schützender Substanz. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Felsbildpark Seradina. Die Felsbilder befinden sich noch in einem guten Erhaltungszustand. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Felsbildpark Sellero. Die auf den Tafeln mit Hinweis auf Felsbilder. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Felsbildpark Sellero. Die auf den Tafeln abgebildeten Felsbilder sucht der Wanderer vergeblich. Nur vage Vertiefungen könnten Reste von Felsbildern sein. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Felsbildpark Sónico. Auf diesem Felsen sind noch Reste der Felsbilder zu erkennen. Foto: © Franz Mandl 2010

 

Felsbildpark Sónico. Doch zahlreiche auf der Tafel gezeigten Felsbilder sucht man vergeblich. Foto: © Franz Mandl 2010

 

 

Meinungen zu diesem Beitrag: anisa@anisa.at

 

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