Beitrag am 23.08.2021 ins Netz gestellt. Letzte Aktualisierung: -
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Kulturwanderungen der ANISA für das Internet. 1, 2021 (ANISA KB 1, 2021)
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Wandertipp:
Brennkogel, ein leichter 3000er in der Glocknergruppe
Wer möchte nicht noch schnell einen leichten 3000er ersteigen? Noch dazu in einer traumhaft schönen Berglandschaft mit viel Geschichte?
Wir fahren entweder von Fusch an der Glocknerstraße oder von Heiligenblut mit dem Bus oder mit dem PKW die Mautstraße hinauf zum Hochtor (2504 m) und parken an der Südseite des Tunnels. Hier gibt es ein kleines Geschäft, Toiletten und ein sehr empfehlenswertes Museum zur Geschichte des Glocknersaumpfades. Wichtig ist, dass man bereits vor 9 Uhr hier ist, da man sonst keinen guten Parkplatz findet. Aber wir möchten ohnedies eine Bergtour unternehmen und beginnen hier mit dem kurzen Aufstieg auf das geschichtsträchtige Hochtor. Informationstafeln geben hier einen übersichtlichen Überblick zur Geologie und Geschichte. Vom Hochtor folgen wir den markierten Steig (2, KGW) in nördlicher Richtung über Geröllhalden zu einem leicht begehbaren Grat und queren weit ober dem Brettersee einen steilen Hang gegen Westen. Wir folgen weiter dem Steig gegen Westen, kommen an einem großen Stein vorbei und erreichen schließlich einen breiten Gratrücken. Hier knapp vor dem schon beinahe gänzlich abgeschmolzenen Guttalkees zweigen wir gegen Norden ab und steigen steil den Steinmarkierungen folgend, bergauf, bis zum breiten Bergkamm, dem wir nun gegen Osten folgen. Ein kurzer Abstieg in die Scharte mit einem kleinen See, der in der Karte eingezeichnet ist, bringt uns zum Gipfelhang den Brennerkogels. In 15 Minuten hat man auch diese letzte Hürde geschafft und steht auf dem 3016 m hohen Gipfel mit Gipfelkreuz. Ein herrlicher Rundblick auf die Glocknergruppe und natürlich auch auf den Gipfel des Großglockners ist der Lohn für diesen 2- bis 3-stündigen Aufstieg. Der Rückweg erfolgt wie der Aufstieg, nur dieses Mal können wir uns den großen Stein mit kleinem Abri näher ansehen.
Tipps und Daten:
Die Tour bitte nur bei Schönwetter durchführen! Bei Nebel und dichter Wolkendecke verliert man ohnedies die Freude am Bergsteigen!
Am besten ist die Tour ab Mitte August bis Oktober durchzuführen. Vorher liegt oft noch Schnee in den steinen Hängen!
Gehzeit 2 bis 3 Stunden bis zum Gipfel und wiederum 2 bis 3 Stunden zurück zum Parkplatz. Aber nur für Bergsteiger, die auch in einer Höhe von 3000 m gut zurechtkommen, geeignet!
Ausrüstung: Kartenwerk. Bergschuhe, Kleidung je nach Wetter. Jause, Getränke und das Erste-Hilfe-Paket nicht vergessen.
Nach der Tour sollte man unbedingt das Museum am Hochtor besichtigen! Eine Fahrt zur Franz-Josefs-Höhe, von der man zur Pasterze hinunter sehen oder auch hinunter gehen kann, ist erst nach dem Ferienende wegen des Massenandrangs zu empfehlen. Der Verkehr auf der Glocknerstraße kann ganz schön stressig werden! An schönen Tagen frequentieren 1000e Auto-, Motorrad- und Radfahrer diese berühmte Aussichtsstraße. Selbst auf eine Kolonne von Traktoren sind wir gestoßen. Das passt nicht wirklich zu einem Nationalpark. Ach ja, die Straße wurde ja aus dem Park ausgeklammert!
Wer noch Lust und Zeit hat, kann bei der Heimfahrt das neue, wirklich interessante und empfehlenswerte Museum im Vogtturm in Zell am See besichtigen. In der dortigen Kirche ist ein Fragment eines Römerstein etwas versteckt eingemauert.
Blick vom Gipfel des Brennkogels (3016 m) zum Hochtor. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Gipfelkreuz auf dem Brennkogel (3016 m). Foto: ANISA/Mandl, 2021
Reste des Guttalkees`. Im Hintergrund blickt der Großglockner hervor. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Stein mit Abri (2700 m). Planierte Flächen belegen die Verwendung dieses Platzes in früherer Zeit. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Abri mit Strukturen. Foto: ANISA/Mandl, 2021. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Das Museum am Hochtor kann kostenlos besichtigt werden. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Blockabfertigung zur Franz-Josefshöhe. 40 Minuten Wartezeit für einen Blick auf die Pasterze. Foto: ANISA/Mandl, 2021
Überquellendes Parkplätze auf der Franz-Josefshöhe. So wird man die Klimaerwärmung nur noch beschleunigen können! Foto: ANISA/Mandl, 2021
Fragment eines Römersteins in der Pfarrkirche Zell am See. Foto: ANISA/Mandl, 2021