letzte Aktualisierung: 20.11.2015
Rechnungshofbericht, 19. 11. 2015
"Die Presse" berichtete am 20. 11. 2015 unter anderem:
Darin kritisieren Prüfer fehlende Kontrolle, mangelnde Transparenz und zweifeln die Zweckmäßigkeit einzelner Investitionen an. 415,78 Millionen Euro wurden investiert, 247,75 Mio. habe die öffentliche Hand beigesteuert. Es gab Mängel in der Organisation, kein Gesamtkonzept mit Zielen und Wirkungen und Chaos bei der Durchführung.
Der Rechnungshofbericht kann als pdf heruntergeladen werden: http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2015/berichte/teilberichte/bund/Bund_2015_16/Bund_2015_16_1.pdf
http://www.rechnungshof.gv.at/berichte/ansicht/detail/alpine-ski-wm-2013-investitionen-9.html
Schladming im Schatten der Ski-Weltmeisterschaft 2013 (2008 bis 01. März 2013)
I. WM-Vorbereitung
III. Schladming nach der Weltmeisterschaft:
Dokumentation eines Großevents ...
Als ob es kein Morgen gäbe...
Viele freuen sich über diese Ski-Weltmeisterschaft. Denn sie denken beim Wort "Nachhaltigkeit" weder an deren Kosten, die nachhaltig die Budgets belasten, noch an die Umweltbelastungen, die ebenfalls nachhaltig sein werden.
Übernutzung der Natur, Strapazierung der Umwelt, CO2-intensive Bewirtschaftung und Energieverschwendung lassen alles GRÜN der medialen Aufgebote dieses Großevents als GREENWASHING-Floskeln erscheinen!
Mit Staunen lesen wir im Programm der Schladminger Plattform, die Ideen zur Nachhaltigkeit der WM 2013 entwickeln soll
Ein Blick auf die WM-Stadt spricht andere Worte. Aber sehen Sie selbst und staunen Sie darüber, wie sorglos mit Umwelt und Steuergeldern umgegangen wird.
Wundersame WM-Klimaprognosen
Eine Klimaprognose exklusiv für die Planaibahnen
Am 18.06.2008
wurde in Schladming ein von den Planaibahnen im Auftrag gegebenes Szenario zum
Temperaturverlauf zwischen 2005 bis 2096 von Frau Univ. Prof. Dr. Ulrike Pröbstl
vorgestellt. Auffällig an dem Temperatur-Szenario (siehe Grafik) ist, dass ausgerechnet 2013 und 2030 (geplante nächste Ski-Weltmeisterschaft in Schladming) die idealsten
Temperaturvoraussetzungen für den Wintersport vorausgesagt werden. 2011/2012 war einer der wärmsten Winter, seit es Aufzeichnungen
gibt. Doch in Pröbstls Szenario erfolgt der von vielen befürchtete Temperaturanstieg erst etwas später. Demnach herrschen
nach der WM 2013 zwar zunehmend schlechtere Bedingungen für das Schifahren. Jedoch
um das
Jahr 2030 sollen - oh Wunder - kurzfristig wieder ideale Voraussetzungen für eine Ski-Weltmeisterschaft in Schladming
eintreten,
was dem Nachhaltigkeitsbüro Schladming
2030 - „Der Name ist Programm“ zu Gute käme. Nach 2030 wird
es allerdings mit dem Skifahren rapide prekär. (Pressemappe,18.06.2008. Klimawandel in der öffentlichen Diskussion.
Lokale Fakten statt pauschale Urteile. Die Auswirkungen des Klimawandels am
Beispiel der Wintersportregion Schladming. 16 Seiten.)
Der meteorologische Winter 2012/2013 ist mit 01.03.2013 zu Ende gegangen. Nach ZAMG war die Durchschnittstemperatur in
unserer Region um 0,5 bis 1° C zu warm. Daraus lässt sich eindeutig
feststellen, dass die obige Klimakurve bei Weitem nicht der Realität entspricht.
Richtig wäre eine Spitze nach oben gewesen! Immerhin wurde die Klimakurve für die
Meinungsbildung und für die Bewerbung 2008 verwendet. Wurde der Zuschlag für die
Ski-Weltmeisterschaft in Schladming mit lobbyistischen Gutachten
erkämpft? Wir freuen uns jetzt schon auf die Temperaturspitze von 2030. Anmerkung am Rande:
zu Beginn der WM hatten wir hier in der Region Tauwetter!
Ästhetische Vermittlung. Teure Kunstschneeflecken welken im Grün. Asphalt, Blech und Beton. Und jedes Jahr das gleiche Schauspiel. © Foto: 04.11.2012. Wer denkt kritisch nach? Wer wagt es, öffentlich Kritik zu üben? Sozialer Druck lässt Skeptiker und Kritiker aus Angst vor Ausgrenzung und Jobverlust verstummen. Zahlreiche Schladminger sehen dem Ski-WM-Spektakel zwar mit gemischten Gefühlen entgegen, doch sie wagen es nicht, sich mit ihren Sorgen an die Öffentlichkeit zu wenden. Denn sie fürchten die Konsequenzen eines Outings.
Prognosen zu Wetter und Klima in der Ski-Saison 2012/2013:
Die Saisonprognose der ZAMG für November 2012 bis Jänner 2013 weist überdurchschnittliche Temperaturen aus.
Quelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/produkte-und-services/saisonprognose)
Die Saisonprognose der ZAMG für Jänner bis März 2013 weist durchschnittliche Temperaturen aus.
Quelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/produkte-und-services/saisonprognose)
Klimaspiegel für die Kalenderjahre 2012 und 2013. Quelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimaspiegel/jahr/wien_hohe_warte/?jahr=2013)
Das Wetter Herbst/Winter 2012/13
Laufender Vergleich zwischen Prognosen, Hoffnung und Wirklichkeit
Temperaturverlauf (Quelle ZAMG u. lokales Wetter):
Oktober 2012: bis zu +2° über dem Durchschnittswert (Gebirge),ZAMG. Beginn der Kunstschneeerzeugung.
November 2012: +2,5° über dem Durchschnittswert (Gebirge), ZAMG. Kunstschneeerzeugung wird fortgesetzt. Milde Temperaturen lassen einen Teil des Schnees wieder abschmelzen. Zurück bleiben kleine Schneeflecken im Grün der Wiesen. (27.11.2012, Nordhänge bis 1800 m schneefrei, Südhänge bis 2500 m schneefrei. Kunstschneepisten im oberen Bereich seit 30. Oktober 2012 teilweise befahrbar.) Am 29.11.2011 wurde nach dem Wärmeeinbruch bei -2,3° C die Schneekanone im Bereich der Planai-Bergstation in Betrieb genommen.
Dezember 2012: +0,7° über dem Durchschnittswert (Gebirge), ZAMG. Seit 01.12. Schneeschauer; zugleich Kunstschneeerzeugung. 12.12. - 14.12. kaltes, schönes Winterwetter; 15.12. - 31.12 Wärmeeinbruch, Föhn, Regenschauer, 27.12. Gewitter, zuletzt mildes Winterwetter.
Jänner 2013: ca. +2° über dem Durchschnittswert, mild, feucht und trüb (Gebirge), ZAMG ( http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/monatsrueckblick/temperaturabweichung/?jahr=2013&monat=01 ). ab 01.01. mildes Winterwetter, 04.01. - 08.01 Regen, Überschwemmungen und Murenabgänge in der Ski-WM-Region, bis zu +8°C im Tal, Schneegrenze um 1200 m, 09.01. - 13.01. mildes Jännerwetter, eine noch nie dagewesene 28-tägige Periode ohne Frosttage ist beendet; ab 14.01. Winterwetter mit Schneeschauern; 19.01. Dauerfrost; 20.01. - 22.01 Föhn, bis zu +2°C im Tal; 23.01. - 27.01. Winterwetter, kaum Niederschläge, im Tal bis zu 10 cm Schnee, keine gespurten Loipen, Tageshöchsttemperaturen um 0° C; 28.01. - 31.01. mildes wechselhaftes Wetter (Schnee, Regen, Wind, Sonne und Tauwetter) mit Temperaturen bis zu +8° C.
Februar 2013: ca. - 0,5° unter dem Durchschnittswert, anfangs sehr mild, später winterlich. (Gebirge), ZAMG ( http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/vorl-auml-ufige-februar-bilanz-trueb-feucht-kuehl ). ab 01.02. mildes Winterwetter, Regen, Schnee; Pisten für das Training zu weich, Rennläufer weichen in andere Skiregionen aus; weiche Pisten der ersten Renntage am 05. u. 06.02. führten zu schweren Knieverletzungen; ab 08.02. Wintertage, 10.02. erster Frosttag im Februar mit -1°C; ab 11.02. etwas wärmer, wechselhaftes Wetter mit Schneeschauern; am 17.02. +5°C, die ersten Schneeglöckchen schauen bereits aus dem Schnee; ab 20.02. winterliches Wetter, immer wieder Schneefall, am 28.02. 30 cm Schnee im Tal, jedoch Tauwetter.
Der meteorologische Winter ist zu Ende: "Die relativ wärmsten Orte finden sich entlang der Grenze von Oberösterreich zu Niederösterreich, sowie in der Obersteiermark, in der südlichen Steiermark und im Südburgenland. In diesen Regionen war es um 0,5 bis 1 °C wärmer als im Mittel." Das gilt auch für die Dachstein-Tauernregion. ZAMG: http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/winter-2012-13-wenig-sonne-viel-schnee
März 2013: ab 01.03. mildes Wetter mit Sonnenschein ...
Schneekanonenfieber. Tauende Kunstschneeflecken am 28.11.2012 bei +12° Celsius. Besser kann verschwendete Energie nicht dargestellt werden. Haus im Ennstal stellt Trainingspisten für die Ski-WM-Schladming zur Verfügung.
Die Schneekanone und ihr Energieaufwand
Eine moderne Schneekanone benötigt für ihren Betrieb eine Leistung von ca. 20 Kilowatt. In 24 Stunden sind dies 480 kWh. Dazu kommen der Strom- und der Wasserverbrauch von Pumpanlagen, Beleuchtung und Wartung. Etwa 900 Schneekanonen gilt es im Raum Haus-Schladming zu versorgen. Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt ca. 3000 kWh/Jahr. Mit dem Energiebedarf der Schneekanonen könnten im Raum Schladming mehrere tausend Haushalte versorgt werden.
Ganz anders stellt die Organisation der Ski-WM-Schladming-2013 ihr Umwelt & Nachhaltigkeitsprogramm vor. Eine ausgeglichene Umweltbilanz soll es sein. Doch eine solche wird mit dem bisher neu gebauten bzw. ausgebauten Straßennetz für noch mehr Autos, den stromfressenden Schneekanonen mit ihren Pumpanlagen und Wasserkühlungen und ausgebaggerten Speicherteichen, den Pistenraupen, den vielen stinkenden und lärmenden Ski-Doos, den dutzenden Baggern und den riesigen Lastkraftwägen, die seit Jahren CO2-Emissionen in die Atmosphäre blasen, im Keim erstickt. Wir sollten auch die Flutlichtanlagen für die Nachtslaloms und die abendliche Ausleuchtung des Zielhangs der Planai nicht vergessen. Was können da eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Kongresshauses, ein Elektro-Auto oder einige Akku-Fahrräder bewirken, wenn die 650 Schneekanonen im Bereich Planai-Hochwurzen in Betrieb sind. Die Realität zeigt trotz aller Medienbemühungen einen ökologischen Fußabdruck mit klimazerstörendem Potential ungeahnten Ausmaßes. http://www.schladming2013.at/de/organisation/umwelt-nachhaltigkeit/ (19.11.2012)
Als "umweltfreundlich" dürfte nur etwas bezeichnet werde, das in seiner Gesamtheit der Umwelt etwas Gutes tut. Der Umwelt kann man aber nur etwas Gutes tun, wenn man sie entlastet. Egal ob eine Belastung hoch oder gering ist, sie bleibt immer eine Belastung. Vor allem wenn man die Größenordnung des Belastungspaketes eines Großevents nicht einmal beziffern kann oder möchte, bleiben nicht kalkulierbare Risiken. Eine Entlastung der Umwelt kann deshalb nur eine Unterlassung und ein Rückbau der potentiellen Umweltgefahren sein. Der viel strapazierte Begriff "umweltfreundlich" träfe z.B. dann zu, wenn man auf die ressourcenaufwändige künstliche Beschneiung verzichtete.
Neu: Mit "Good Governance" in die Energieautonomie. "Freier Zugang zu Informationen über Umweltfragen, die Beteiligung an Verwaltungsverfahren zu Projekten mit Umweltauswirkungen und die Möglichkeit, Klage gegen Umweltbeeinträchtigungen zu führen, sowie Transparenz des Verwaltungshandelns und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen." (SZENEALPEN. CIPRA Nr. 96/2012)
Letzte Bauarbeiten für die Ski-WM, 19.11.2012. Mildes Wetter ermöglicht uneingeschränkte Bauarbeiten. Bagger haben das vor nicht allzu langer Zeit renovierte alte Postgebäude abgerissen. Der dadurch entstandene Platz dient den Feierlichkeiten für die Ski-Weltmeisterschaft 2013. Der Abriss hat mit Nachhaltigkeit wenig zu tun. Wenn irgendwie möglich, versucht man Kunstschnee zu erzeugen. © Foto: 19.11.2012
Bilddokumentationen aus der Weltmeisterschaftsstadt Schladming. © Foto: 2010/11
Schladmings neue Weltmeisterschafts-Osteinfahrt und Bundesstraße. Trostlose Asphaltwüsten, eine düstere Kanalisierung des Verkehrs quer durch Schladming. Ausblickversperrende Schallschutzwände. © Foto: 07.11.2012
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1. Abbildung: Die Autofahrer werden vom Hintern dieses Schrott-Skifahrers von der WM-Stadt Schladming begrüßt bzw. verabschiedet. Geschmacklose Kunst krönt diesen einstmals schönen Ort. © Foto: 07.11.2012
2. Abbildung: Happening, Ironie, Kritik, künstlerische Ergänzung, Protest gegen Geschmacklosigkeit, Scherz oder eine Persiflage auf den Triumphbogen (Skygate) mit Separee und abgedunkelter Verglasung für allerlei Nettigkeiten? © Foto: 13.01.2013
Szenen einer Weltmeisterschaft, Bagger und Verdruss. Häuser werden abgerissen, eine Straße rutscht ab. © Foto: 2012
Bilddokumentationen aus der Schladminger-WM-Stadt. Die groß angekündigte Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kongressgebäudes ist etwas sehr klein geraten!
Damit könnte man vielleicht eine Schneekanone einige Stunden lang betreiben. Bei hohem Neuschnee läuft gar nichts mehr! © Foto: 2012, 2013
Der "Loop", ein mit viel Steuergeld errichtetes, schmales Dach im Zielgelände, galt bis vor kurzem noch als stolzes Wahrzeichen der Ski-WM in Schladming. Der "Loop" wurde auf Betreiben des ÖSV (Peter Schröcksnadel http://www.ennstalwiki.at/wiki/index.php/Peter_Schr%C3%B6cksnadel) und des steirischen ÖVP-Politikers Hermann Schützenhöfer im November 2012 wieder abgerissen. © Fotos: 2010/2012
Das Wahrzeichen und der Geschäftsführer der Planaibahnen mussten weichen. Zwischenzeitlich wurde nun der Tourismus-Chef des Landes Steiermark neuer Chef der Planaibahnen. Nun werden überdimensionale Tribünen in filigran wirkender Sprießeltechnik errichtet. Durch den Abriss des Loops haben - je nach Quelle - rund 4.000 - bis 10.000 Besucher mehr Platz. Das Zielstadion hat dann eine Kapazität für rund 30.000 Besucher. 330 000 zahlende Besucher sollen es in den zwei Ski-WM-Wochen sein.
Ist offiziell ein grauer Stoffhase das Maskottchen der Ski-WM in Schladming, so haben wir nun den hunderttausende Euro teuren und 2012 abgerissenen "Loop", der von Georg Bliem, Cheftouristiker des Landes Steiermark und Chef der Planaibahnen, als "Loop-Schwanzerl" bezeichnet wurde, als unser Ski-WM-Schladming-Maskottchen auserkoren. Dieses mit Steuergeld errichtete kurzlebige Schladminger Wahrzeichen soll wenigstens als Glücksbringer rehabilitiert werden und ein würdiges Andenken, das uns an die Geldverschwendung unserer Ski-WM-Planer und Ski-WM-Politiker in Erinnerung bleiben soll. Abbildungen siehe oben und die Reste unten. (SN, 25.08.2012,S.50)
Der "Loop" wird abgetragen und weggebracht. © Foto: 07.11.2012
Laut Georg Bliem, dem derzeitigen Geschäftsführer der Planaibahnen GmbH, war der „Loop“ von vornherein eine Fehlkonstruktion: „De facto muss man ehrlich sagen, ist da eine Fehleinschätzung vorgelegen, und da muss man manchmal auch in den sauren Apfel beißen, und es akzeptieren. De facto muss der ‚Loop‘ abgerissen werden, vorbehaltlich der Beschlussfassungen in den Gremien." (ORF Steiermark http://steiermark.orf.at/news/stories/2549629/)
Der Loop war teuer. Die genauen Errichtungskosten sind nicht zu eruieren. Wurden im September 2012 noch Kosten von 300.000 Euro kolportiert (http://derstandard.at/1347492587456/Einstuerzende-Neubauten-fuer-die-Ski-WM ,[10.11.2012;17:25]), sanken sie bis Oktober2012 auf wundersame Weise auf 144.000 Euro. Die Demontage kostet angeblich 55.000 bis 100.000 Euro. Auch hier schwanken die Angaben. Insider sprechen von einem Gesamtschaden von mehr als 400.000 Euro. Viel Geld. Eine Misswirtschaft, die sich europaweit sehen lassen kann. Der ÖSV hat diesen Abriss verlangt und verspricht die Abrisskosten und die Hälfte der Baukosten zu erstatten. Welche Summen werden zugrunde gelegt? Wer zahlt den Rest?
Nicht zu vergessen ist das Haus im Zielgelände, das um 581.000 € von öffentlicher Hand erworben wurde, um es für die Ski-WM abzureißen.
Abreißen ist in der Tat eine nachhaltige Beschäftigung. Sie lässt das BIP wachsen - leider auf Kosten des staatlichen Budgets.
Wenn tausende Zuschauer sich auf diesen Tribünenplätzen drängeln, grölen und schunkeln, dann wird es spannend. Muss die Sicherheit immer wieder neu erfunden werden? Von diesen Gestellen gibt es zur WM mehrere Stück. Hier hat zuvor der Loop, ein gebogenes blaues Dach in Form eines Skis, den Zielbereich umrandet. Dieser hätte die temporären Tribünen sogar stützen können und hätte den Zusehern das Gefühl von Sicherheit vermittelt. © Foto: 07.11.2012
Bilddokumentationen aus der WM-Stadt Schladming. © Foto: 2010/2011
Bilddokumentationen aus der WM-Stadt Schladming.Bagger toben sich aus © Foto: 2010/2011
Bevor es wieder auf die Skipisten geht, darf ein Teil der Bagger einige Wochen den wohl verdienten Winterschlaf halten. © Foto: 13.01.2013
Die Ungeduld der Skipistenbetreiber, die Schneekanonen in Betrieb zu nehmen, wird bereits im Oktober spürbar. Immer früher sollen die teuren Geräte für einen künstlichen Winter sorgen. Ein kurzer Kälteeinbruch genügt für einen Einschaltimpuls. Schon Ende Oktober 2012 begann man die Pisten zu beschneien. Daneben grünten Wiesen in der milden Spätherbstsonne. Der Kunstschnee schmolz dahin. Eine Verschwendung von Energie und Wasser, wie sie nicht drastischer dargestellt werden kann!
Haus im Ennstal dient 2012 und 2013 mit Trainingspisten der Ski-WM-Stadt Schladming. Im Hintergrund sieht man eine Schneekanone.© Foto: 07.11./12.12.2012
Eine Lawine aus Kunstschnee gleitet über stinkende Jauche. Etwas ganz Neues? Etwas für die Kunstschneelawinenforschung? Eine gefährliche Spielerei? Als Gleitunterlage diente anscheinend eine Gülleschicht. Warum hat man diese aufgetragen? Damit der Kunstschnee besser hält? Oder war sie schon dort und man hat die Überprüfung des Untergrundes unterlassen? Für die folgenden 14 Tage prognostizierte der ORF leider kein Skiwetter (06.11.2012). Und noch eine Empfehlung an die Leitung des Hauser Schizirkus: Gönnt den Schneekanonen-Wärtern eine gute Fachausbildung mit strengen Prüfungen, bevor womöglich Hänge unterspült werden und die Gefahr von Muren entsteht. Zur Erinnerung: Der Winter beginnt bei uns im Dezember!
Kunstschnee ist eine Prothese für die Natur. Er ist ein wesentlicher Faktor einer ökologische Fehlentwicklung einer hochsubventionierten Wirtschaftsform, die den Treibhauseffekt, die Erderwärmung und katastrophale Wetterereignisse fördert und in eine soziale Sackgasse führt.
Wenn Schneekanonen und Pistenraupen dicht an die Siedlungen des Ortes heranrücken, wird es rund um die Uhr laut für die Anwohner. © Foto: 12./17.12.2012
Der Schneekanonenschnee wird bei ungünstigen Wetterlagen großflächig weit über die Pisten hinaus verteilt. Dieses Schneekanonen-Mikroklima hat negative Auswirkungen auf die Lufttemperatur und erhöht die Heizkosten. © Foto: 13.01.2013
Rücksichtslos ist das Verhalten mancher Skigemeinden gegenüber Nachbarn und Ortsbewohnern, die sich wehren und protestieren, weil sie gesundheitsschädigendem Dauerlärm durch Schneekanonen, Lichtemissionen und Eventkrach ausgesetzt sind, erhöhte Heizkosten aufgrund des künstlich erzeugten Mikro-Klimas tragen müssen, unter erhöhtem Verkehrsaufkommen, verstopften Straßen, erhöhtem Stressfaktor, verschmutztem Trinkwasser, Beschattung, Vandalismus, Prostitution, erhöhter Kriminalität etc. leiden. Manche Nutznießer des Massentourismus haben keine Skrupel, sich auf Kosten dieser Opfer zu bereichern. Es gibt Bewohner, die schon vor den Schneekanonen hier gewohnt haben und von dieser umweltschädigenden Form des Wirtschaftens nicht profitieren können und nicht profitieren wollen!
Schladming, Zielgelände der Planai-Abfahrt, im Juni 2008 und im Dezember 2012, nach der Bautätigkeit für die WM 2013. © Foto: 06.12.2012
Schladming-Planai Tribünenbau für die Ski-WM 2013. Alles Müll. Der Event-Konsument und seine Liebe zur Sauberkeit. © Foto: 15.12.2012
"Der Massentourismus zerstört, was er sucht, indem er es findet." Die verfehlte Subventionspolitik fördert nicht nur den Massentourismus und die Erderwärmung, sie birgt für die Zukunft auch einen hohes soziales Risikopotenzial. Was, wenn die Subventionen der öffentlichen Hand einmal wegen Geldmangels ausbleiben müssen?
Besonders gerne vergisst man auf den Kostenfaktor "Umweltbelastungen" und "Ausbeutung der Natur und von uraltem und unzerstörtem Kulturland". Was kostet der Bodenverbrauch je m²? Was kostet der Verbrauch je kW Strom für die Schneekanonen, der Verbrauch von Benzin und Diesel etc.? Würde hier Kostenwahrheit betrieben, so müssten viele Millionen Euro in Rechnung gestellt werden. Die Klimabelastung ist hoch, wird hier aber bewusst ausgeklammert.
Der Ski-Massentourismus ist zu den klimaschädlichsten Sportarten zu zählen. Jedem Skifahrer sollte bewusst sein, dass sich der persönliche ökologische Fußabdruck, besonders auf Kunstschnee, vergrößert. © Foto: 29.12.2012
Wir
Bewohner der Ski-WM-Region vermissen ein gut ausgebautes öffentliches
Verkehrsnetz, das es jedem ermöglicht, auch ohne eigenes Auto, in zumutbarer
Zeit seine
Ziele in der Region zu erreichen. Was hilft uns ein großer neuer Bahnhof, der
eigentlich nur für die Ski-WM erbaut wurde, wenn wenige Züge die Strecke
befahren?
Die veraltete eingleisige Bahnstrecke durch das Ennstal benötigt dringend ein zweites
Gleis, häufigere und schnellere Verbindungen. Auch das Busnetz gehört ganzjährig
gut ausgebaut! Die Politik versagt hier gänzlich!
Schladming besitzt 4400 Einwohner, kein Buchgeschäft, kein Kino und kein Hauben-Lokal, aber 1800 neue Hotelbetten, 4300 Gästebetten, 4000 Parkplätze für PKWs, 400 Parkplätze für Busse und - nicht zu vergessen - eine unterirdische Passage. Diese Kleinstadtfakten stehen in engem Zusammenhang mit dem Techno-Ski-Massentourismus, der überwiegend einen jungen, Mega-Events und Lärmerlebnis suchenden Kundenkreis bedient.
W-LAN für den Schizirkus
Menschenmassen strömen zu den Seilbahnen und Sesselliften, um sich in die Skiwelt einzuklicken. Hochentwickelte Steuerungen dirigieren sie in die vorgesehenen Richtungen, auch zu Alm-Jausenstationen mit tiefgründiger "Alm-Ohi"-Musik. 350 W-LAN-Spots in der Schladminger-Tauernregion bestrahlen die Skihaserln und Skiritter, um auch die Freunde in den Städten mit Handy-Fotos und Handy-Filmchen für die "Balla-Balla-Schladming-Kultur" zu begeistern. Die Fahrgewohnheiten eines jeden Ski-Urlaubers können für irgendwelche Statistiken verwendet werden. Und natürlich entkommt diesem Technikwahn auch kein einheimischer Skifahrer. Ob Datenschutz in diesem Fall einen hohen Wert darstellt, wissen wir noch nicht. Wir wissen aber, dass der Mensch immer mehr der Spielball der Technik wird. Mit einer intakten Umwelt hat das nichts zu tun.
Die "Emissionsfreie Schneekanone" wird für besonders nachhaltige Natur- und Umweltzerstörung und einen katastrophalen Öko-Fußabdruck verliehen. Verdient die Ski-Weltmeisterstadt Schladming diese Schneekanone? Was spricht dagegen? Was spricht dafür? Wer ist dafür? Wer ist dagegen?
Preisrätsel
Frage: Wo findet die Ski-Weltmeisterschaft 2013 statt?
Schreiben Sie ein E-Mail mit der richtigen Antwort an: anisa@anisa.at und geben Sie Ihre Adresse bekannt (keine Datenweitergabe!). Einsendeschluss ist der 28.03.2013. Zu gewinnen gibt es 10 Exemplare des Buches: "Gletscher im Klimawandel". Herausgegeben von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Alternativen zum übertechnisierten Massen-Pisten-Schizirkus. Auswege aus dem Irrweg, der das Treibhausklima in die Höhe peitscht
Eine nicht mehr zeitgemäße, technisierte Wirtschaftsform des Wintertourismus wird mit riesigen Subventionen am Leben erhalten. Menschenmassen werden zusammengetrieben, die sich wie Elektronen in der Strombahn, in die Kabinen und Sessel der Aufstiegshilfen bewegen, um sich auf den Berg bringen zu lassen, um von dort wieder möglichst schnell zum Ausgangspunkt zurückzukehren oder eine Ausspeisung anzusteuern. Sie werden von hochentwickelten elektronischen Steuerungen in die vorgesehenen Richtungen transportiert. Der Mensch wird zum Spielball der digitalen Schaltimpulse. Die Fahrgewohnheiten eines jeden Einzelnen werden aufgezeichnet. W-LAN ermöglicht nicht nur zu surfen beim Wintersport, sondern auch eine lückenlose Überwachen jedes Skifahrers. Individualität und Eigenverantwortung werden den Touristen immer mehr abgenommen. Wollen wir wirklich zu namenlosen Individuen der modernen Kunstschneepisten-Ski-Wirtschaft werden?
Alternativen gibt es heute genug!
Seriösen wissenschaftlichen Berechnungen zufolge wird die globale Durchschnittstemperatur in den nächsten 250 Jahren um weitere 6 Grad Celsius steigen. (Zur Erinnerung, Maria-Theresia ist vor 232 Jahren verstorben.) Die Gletscher sind dann weggeschmolzen und Schneekanonen-Skifahren wird nur noch als klimaschädigende Technik in den vergilbenden Geschichtsbüchern zu finden sein. Ein Leben, wie wir es heute gewohnt sind, wird für Mensch und Tier auf unserem Planeten nicht mehr möglich sein. (Literaturliste am Ende dieser Seite!)
Als Alternativen zum heutigen übertechnisierten Massen-Ski-Zirkus bieten sich durchaus mehrere Sportarten an, die den Treibhauseffekt weniger fördern und darüber hinaus gesünder als das monotone Pistenfahren sind. Mehr als 100.000 km Wanderwege, Forststraßen und markierte Steige stehen für freie und individuelle Sportarten in Österreich kostenlos zur Verfügung. Auch alternative Sportarten bieten Einkommenschancen für viele. Die Geldverteilung ist breiter gestreut. Tausende Bergwanderführer, Bergführer, Schilehrer, Schiführer und Guides können von einem individuellen Wintertourismus leben. Öffentlicher Verkehr und Wanderbusse müssen allerdings verstärkt diese Sportarten unterstützen. Damit kommen wir einer klimaneutralen Bewirtschaftung näher.
Zu diesen Alternativen zählen wir:
Schneespiele
Bergschuhwandern auf Winterwegen
Rodeln auf nicht mehr gestreuten Straßen
Wildbeobachtung im Schnee
Von Baum zu Baum wandern und erkennen lernen.
Freunde finden und Feste feiern
Kurse für alternative Schneesportarten für Anfänger und Fortgeschrittene
Schneeschuhwandern auf Forststraßen und markierten Steigen
Fotografieren und Filmen im Winter
Ski-Einkehrschwünge in Almhütten mit Jausenstationen
Schneestapfen, Krapfenessen und Kuschelrock
Schneewanderungen bei Mondschein und/oder mit Stirnlampe
Schneeschuhbergsteigen auf Berge und Gipfeln
Langlaufen auf Loipen
Mountainbiken im Schnee
Laufen im Schnee
Skiwandern
Skitrekking von Hütte zu Hütte
Skibergsteigen, also Tourengegen im freien Gelände
...
Viele weitere umweltschonende Alternativen warten auf ihre Entdeckung. Schreiben Sie uns Ihre Ideen und Erfindungen. Sie fördern mit einer alternativen Wintersportausübung den Umweltschutz!
Tipp: Schifahren ohne Schneekanone. Wo? Der Stoderzinken bei Gröbming in der Obersteiermark garantiert auf 1800 m Höhe Naturschnee, einen hohen Fun-Faktor, eine hohe Lebensqualität, eine gehobene Gastronomie und eine geringe Stressbelastung. http://www.stoderzinken.at/
100% Naturschnee! Wo?: http://www.planneralm.at/
Ideen, mit denen klimaneutrale Ziele erreicht werden könnten
Bevor ein Wirtschaftsprojekt genehmigt werden darf, muss die dafür notwendige Energie aus "grüner" Stromerzeugung (Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke, erneuerbare Energien aus dem regionalen Raum) vorhanden sein. Die derzeit durchgeführte Praxis stützt sich auf nicht erneuerbare Energien, die zur Klimaerwärmung beitragen. Der Pkw-Verkehr muss gedrosselt, der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut werden. Die Spirale der subventionierten Wirtschaftszuwachsrate hat irreparable Folgen. Subventionswirtschaft beschleunigt soziale Missstände und zerstört Umwelt und Natur. Umweltverträglichkeitsprüfungen sind von unabhängigen, nicht weisungsgebundenen Fachleuten durchzuführen. Strikte Einhaltung der Naturschutzgesetze ohne Ausnahmegenehmigungen ist das Gebot der Stunde! Naturräume sind in Österreich viel zu selten und zu klein geworden. Kunstschnee sollte nur mit "grünem" Strom und nur dann, wenn die Wetterprognosen eine gewissen Dauerhaftigkeit erwarten lassen, erzeugt werden.
Hunderttausendende Alu-Dosen bekannter Modemarken liegen im Alpenraum herum. Sie wurden mit großem Energieaufwand in umweltschädlichen Verfahren aus hochwertigen Grundstoffen erzeugt. Das hochwertige Leichtmetall verrottet nicht und vermüllt daher die Landschaft nachhaltig. In Deutschland wurde ein Pfandsystem für Einweggebinde eingeführt, das sich bewährt hat. In Österreich wehren sich eine von Lobbyisten manipulierte Politik und auf kurzfristige Profitmaximierung getrimmte Wirtschaft gegen eine Pfandeinführung und somit gegen eine saubere Umwelt und eine Rückgewinnung von Ressourcen. Wir fordern deshalb die Politiker auf, für einen schonenderen Umgang mit den immer knapper werdenden Ressourcen zu sorgen und Mehrweggebinde zu fördern sowie ein Pfandsystem für Einwegverpackungen einzuführen.
Teufelskreis der Subventionen
Künstlich mit Subventionen von öffentlicher Hand hochgepuscht wird der
Massenskitourismus auch in Zukunft vom Tropf der öffentlichen Hand abhängig
sein. Die mangelnde Transparenz der Vergabe und des Umfangs von öffentlichen
Subventionen ist bedenklich.
So wäre es interessant auch zu erfahren, ob und wie hoch die sogenannten
privaten Investitionen von öffentlicher Hand, also mit unseren Steuergeldern, gefördert wurden.
Nicht jeder lebt von der Massentourismusskiwirtschaft
Das Totschlagargument, jeder in der Dachstein-Tauernregion lebte vom Ski-Massentourismus, ist als Warnung zu verstehen und stimmt nicht! Totschlagargumente sind dazu da, Kritiker durch Zwangsvereinnahmung, Zwangsidentifizierung und Ausschluss aus dem Erwerbsleben verstummen zu lassen. In der Dachstein-Tauern-Region leben viele Menschen, die genau so viel mit der Massentourismusskiwirtschaft zu tun haben, wie Bewohner des Marchfeldes in Niederösterreich! Richtig ist, dass der Schizirkus auch von Bewohnern der Region lebt, die von ihm nicht profitieren.
Samstage und Sonntage sind die stärksten Umweltbelastungstage in der Schladming-Ski-Region
Gästewechsel bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen und Staus auf den Zufahrtsstraßen. Die Skifahrer kommen, weil sie von bunten Werbeprospekten eine intakte Umwelt und Naturräume versprochen bekommen haben. Sie kommen, weil sie eine Schneegarantie mitbuchen. Sie kommen wegen der hochwertigen Infrastruktur der Gastronomie. In den Hochglanzprospekten vergisst man aber die für diese Bequemlichkeiten eingesetzte Energie und den dafür aufgewendeten Bodenverbrauch bekanntzugeben. Von Umweltbeeinträchtigungen wird nicht gesprochen. Der ahnungslose Gast wird im interdisziplinären Umweltspektakel integriert!
Schladming, moch `s Loch zua, die Knappen treibent Übermuat! (Lesermeinung v. 17.01.2013 in Anlehnung an die mittelalterliche Knappen-Sage vom Giglach bei Schladming; damals soll das Bergwerk abgesoffen sein und kein Erz wurde jemals mehr gefunden.)
Wetter und Klima am Beispiel des 05.01.2013 in der Dachstein-Tauern Region: Wetter_Klima_Dachstein_Tauern_Region_5_1_2013_ANISA.html
Zeitungsartikel: Narrenfreiheit im Eis. In: Berliner Zeitung, 27.12.2012: http://www.berliner-zeitung.de/sport/schladming-narrenfreiheit-im-eis,10808794,21104386.html
Schladming droht "bitteres Erwachen": http://derstandard.at/1356426784558/Schladming-droht-bitteres-Erwachen online 04.01.2012
Schladminger Ski-WM 2013: Ein Ort wird zerstört: http://www.nolympia.de/2013/01/schladminger-ski-wm-2013-ein-ort-wird-zerstort/ online 25.01.2012
Schladmings sündteurer "Präsidentenzipfel": http://derstandard.at/1358304641505/Schladmings-suendteurer-Praesidentenzipfel online 26.01.2012
Der Hauser Kaibling war bereits Jahre vor der Planai der große Skiberg der Dachstein- Tauern-Region
Die Tourismus der Schladminger Kleinstadt möchte nach der geographisch falschen Regionsbezeichnung "Schladming-Dachstein" nun auch die Geschichte des Skisports für sich fabulieren. Doch Geographie und Geschichte lassen sich nicht nachhaltig klittern! Eine gerechtere und lange verwendete Regionsbezeichnung lautet "Dachstein-Tauern-Region". Ein Großteil der Stadt Schladming liegt sogar an der Tauernseite. Der Name "Niedere Tauern" klingt nicht nach dem Geschmack des Ski-Massentourismus, der hochsubventioniert wird. Aber dass nun auch die Skigeschichte der "Dachstein-Tauern-Region" von der Schladminger Werbetrommel vereinnahmt werden soll, geht nun doch zu weit. Zu den Fakten: Die Marktgemeinde Haus im Ennstal besitzt den bekannten und geschichtsträchtigen "Hauser Kaibling", einen Berg der "Niederen Tauern". Auf diesem Berg begannen gleich nach 1900 die ersten Skipioniere ihre Arbeit und bauten bereits 1908 eine kleine Schutzhütte. Diese wurde zwei Jahre später von den Wiener "Krummholzern" übernommen. Die "Alpine Gesellschaft Krummholz" machte in Wien für ihren Skiberg Werbung und so kamen immer mehr Gäste mit dem Zug nach Haus im Ennstal. Erst 1926 wurde eine kleine Schutzhütte, die "Schladminger Hütte", auf der Planai erbaut. Die Delikatesse am Rande, die Planai liegt mit ihren Skihängen in der Gemeinde Rohrmoos. In aktuellen Prospekten und im jüngst erschienen Heimatkundlichen Blatt von Schladming, erfährt man von der wahren Skigeschichte nur sehr wenig. (Tourismus- und Werbeschriften im Rahmen der Ski-Weltmeisterschaft 2013; BREITFUSS, Toni: Ein Stern fiel vom Himmel und die lange, lange Skireise auf Erden... Heimatkundliche Blätter von Schladming. 59. Ausgabe, Jänner 2013;Der Markt Haus. Haus 2004, S.84ff.)
"Brot und Spiele" dienen der Unterhaltung und der Beruhigung des Volkes
So absurd es erscheinen mag, Schladming untergräbt sich mit seinem riesigen Paket an Umweltbelastungen den Skitourismus der Zukunft. Die anthropogenen Einflüsse dieses Großereignisses heizen das Klima auf und lassen auch den Kunstschnee in naher Zukunft früher tauen. Schladmings Massentourismus ist besonders ressourcen- und energieintensiv und erzeugt u. a. große Mengen an klimaschädlichen Kohlendioxyd. Daran sind vor allem die Anreise der Massentouristen mit ihren Autos, der Stromverbrauch der Kunstschneeerzeugung und Beleuchtung sowie die Pistenpräparierung beteiligt. Hier hat sich eine "verkehrte Welt" entwickelt. Die Gier nach Geld kennt keine Grenzen, wer Grenzen kennt, hat hier nichts verloren.
Klimaforscher und seriöse Institutionen warnen vor einer hausgemachten Klimakatastrophe durch eine in den nächsten 50 Jahren um bis zu 4 Grad ansteigende Durchschnittstemperatur. Doch unsere Politiker fördern in ihrem blinden Eifer um die Gunst der Massen die kollektive Umweltbelastung. Das bekannteste Treibhausgas "Kohlendioxyd" hat eine Verweildauer in der Atmosphäre von etwa 50 bis 100 Jahre. Dabei ist noch das Kohlendioxyd das kurzlebigste Treibhausgas. Methan ist z.B. 30 Mal wirksamer. Das Ergebnis sind schmelzende Polkappen, ein steigender Meeresspiegel, die Verschiebung von Vegetationszonen und Lebensräumen, verstärkte Wetterextreme, Überschwemmungen und Dürren. Die Alpengletscher schmelzen ab, die Schneedecke wird dünner und Permafrostböden tauen auf. Ganze Ökosysteme verschwinden und mit ihnen Tiere und Pflanzen.
Einige Klimadaten: 1998 war das wärmste Jahr, das bisher gemessen wurde. 2011 war das 6.-wärmste und 2012 war das 7.-wärmste Jahr. (online: http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/2012-siebent-waermstes-jahr-seit-1768 )
Literaturempfehlungen:
Alpenatlas. Bozen 2008.
Alpenverein: http://www.alpenverein.at/portal/
BEHRINGER, Wolfgang: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung. C.H. Beck, München 2008.
Berge der Heimat. Fotoserie: http://www.flickr.com/photos/berge_der_heimat/
BÖHM, Reinhard, AUER, Ingeborg, SCHÖNER, Wolfgang: Labor über den Wolken. Die Geschichte des Sonnblick-Observatoriums. Wien 2011.
Commission Internationale pour la Protection des Alpes: http://www.cipra.org/de
CIPRA, Internationale Alpenschutzkommission. SzeneAlpen Nr. 96 - Unser Wille geschehe. Wie Entscheidungen durch Governance tragfähig werden. Erscheinungsjahr: 2012. http://www.cipra.org/de/alpmedia/publikationen/3870
Club of Rome: Prognose für das Jahr 2052. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-club-of-rome-gibt-prognose-fuers-jahr-2052-ab-a-831905.html
Das Ringen um zwei Grad ist verloren. In: Die Presse. 02.12.2012,48f. http://diepresse.com/home/meinung/debatte/1319194/Das-Ringen-um-zwei-Grad-ist-verloren?from=suche.intern.portal
Der Dachstein im Klimawandel. Vortragsunterlagen. 125 Jahre Akademische Sektion Wien. Haus im Ennstal 2012. Eine Publikation ist geplant.
Die Klimakrieger. Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge. In: 22. November 2012, Die Zeit N° 48, Dossier, S. 17 http://leserservice.zeit.de/diesewoche/2012/48/web/
EHLERS, Jürgen: Das Eiszeitalter. Heidelberg 2011.
EnnstalWiki: http://www.ennstalwiki.at/wiki/index.php/EnnstalWiki (28.11.2012)
GLAUSER, Peter, SIEGRIST, Dominik: Schauplatz Alpen. Gratwanderung in eine europäische Zukunft. Zürich 1997.
Greenpeace: http://www.greenpeace.org/austria/de/
Jodelnde Statisten. 330 000 Zuschauer, 40 Millionen Euro Budget: Die Ski-WM in Schladming wird gigantisch - doch den Einheimischen missfällt, dass sie nichts zu sagen haben. In: Süddeutsche Zeitung. 14.11.2012. Sport, S. 29. http://archiv.sueddeutsche.de/sueddz/index.php?id=A53361324_EGTPOGWPOWOOORGSEEAOEWR (28.11.2012) 1.50 EUR
Kapitulation ist feige. Vor dem Weltklimagipfel in Doha: Hans Joachim Schellnhuber über die Folgen der ungebremsten Erderwärmung - und darüber, dass der Kampf noch nicht verloren ist. In: 22. November 2012, Die Zeit N° 48, Wirtschaft, S. 32 http://leserservice.zeit.de/diesewoche/2012/48/web/
Klimaszenarien für die Steiermark bis 2050. Graz 2012. www.umwelt.steiermark.at/cms/
Klimawandel in Österreich. Die letzten 20.000 Jahre. ... und ein Blick voraus. Hrsg. v. R. Schmidt, C. Matulla, R. Psenner. (alpine space - man & environment. vol. 6.) Innsbruck 2009.
Österreich ist im Klimaschutz auf den 34. Rang abgerutscht! In: http://www.global2000.at/site/de (04.12.2012)
Ski-WM-2013-Schladming, ÖSV und Grönland: http://www.ennstalwiki.at/wiki/index.php/Ski_WM_2013_Schladming_und_Gr%C3%B6nland
TAMME, Oliver: Klimawandel im österreichischen Berggebiet. Forschungsbericht 65. Bundesanstalt für Bergbauernfragen. (Lebensministerium). Wien 2012. pdf: http://www.lebensministerium.at/publikationen/umwelt/klimaschutz_luft/klima_dienststellen/klimawandel-berg.html (04.12.2012)
webcam`s: http://www.feratel.com/webcams-wetter/oesterreich/steiermark/schladming.html; http://www.tenne.com/schladming/webcam; http://www.planai.at/winter/de/planai_aktuell/Live_Cams.html; http://www.hauser-kaibling.at/de/wetter-schnee/webcams/
Weltbank warnt vor unabsehbaren Folgen der Erderwärmung: http://www.focus.de/wissen/klima/klimaerwaermung/erderwaermung-mit-unabsehbaren-folgen-weltbank-warnt-vor-fluten-hitzewellen-und-missernten_aid_863400.html (19.11.2012)
Wir Alpen. Menschen gestalten Zukunft. CIPRA International. Schaan, Lichtenstein 2007
Editorial
Umweltschutz bedeutet auch Schutz des Menschen vor aufgezwungenen und krankmachenden Emissionen des Massentourismus. Wir treten für eine lebenswerte Zukunft ein. Der Gast wird von der Alltagshektik in eine Turbomaschinerie der Skiarenen geschickt. Multioptionale Urlaubskunstwelten, Masseninszenierungen mit All-inklusive-Angeboten geistern durch eine rasende Skiwelt. Was sind unter Naturschutz gestellte Freiräume wert? Sind sie der Spielball der Wirtschaft für eine schleichende Verbauung? Wir sehen uns als verantwortungsbewusste Staatsbürger verpflichtet, gegen die einseitig verplante und intransparente Verwendung der gewährten Subventionen für die Ski-Weltmeisterschaft in Schladming 2013 in Form dieser Internetpublikation zu protestieren. Mit dieser Ski-Weltmeisterschaft wird die Klima- bzw. die Erderwärmung vorangetrieben. Klimaabkommen werden ignoriert. Wir werden deshalb kritisch über die Geschehnisse berichten. Am Ende noch eine Bemerkung, hätten die "GRÜNEN" ihre Hausaufgabe gemacht, hätte ich mir diese Arbeit ersparen können. Text und Fotos von © Franz Mandl. (franz.mandl@anisa.at)
III. Schladming nach der Weltmeisterschaft:
ANISA präsentiert sich nun auch auf Facebook